Sugartrends tritt bisher nicht als Infrastrukturgeber für digitale City-Initiativen auf, sondern als europaweiter Online-Marktplatz, der getreu seinem Motto „Entdecke die schönsten Läden der Welt“ insbesondere inhabergeführten Boutiquen, Ateliers und Manufakturen eine Präsenz im Internet ermöglicht. Allerdings werden die Angebote und Läden mittlerweile auch auf rund 100 Städteseiten segmentiert dargestellt.

Das Listen und Ausliefern der Artikel liegt in der Verantwortung der Profilbesitzer/innen. Dennoch ist es möglich, auch innerhalb von Sugartrends Händler nach Städten zu filtern. Das macht das 2014 in Köln gegründete Startup auch als Infrastrukturgeber für Händlergemeinschaften interessant – solange es sich um die Sortimente Mode, Schmuck und Geschenkartikel handelt.

500 Läden aus rund 150 Städten in Deutschland, aber auch aus europäischen Metropolen wie Barcelona, Rom, Amsterdam oder Istanbul (insgesamt 20 Länder) machen Sugartrends zu einer wahren Entdeckerplattform. Sogar eine Boutiquebesitzerin aus dem indischen Delhi nutzt den Online-Marktplatz. Entscheidend ist, dass die gelisteten Shops alle lokal mit einem stationären Geschäft präsent sind. Denn neben dem Bestellen und Liefern von Produkten ist es auch möglich, Online-Einkäufe vor Ort abzuholen. Der persönliche Kontakt zwischen Shopbetreiber und Kunde liegt Sugartrends am Herzen.

Vorbilder und ähnliche Plattformen

Sugartrends ist technisch-konzeptionell eine Mischung aus dem DIY-Portal DaWandaMy Fashionary, das vor allem Modedesignern und kleineren Labels als Schaufenster und Vertriebsplattform dient, und anderen sortiments- bzw. branchenbezogenen Online-Marktplätzen.

In Großbritannien verfolgt Not On The Highstreet schon länger einen ähnlichen Ansatz wie Sugartrends. Das große US-amerikanische Vorbild jedoch heißt Shoptique, das mittlerweile über 5.000 Boutiquen auf seiner Plattform vereint. Allerdings finden sich auf Sugartrends weit mehr Kategorien als auf Shoptique. Neben Mode & Beauty und Schmuck sind es etwa Wohnen & Entertainment, Essen & Trinken, Kindermode und -spielzeug oder sogar Kunst.

Im Gegensatz zu Shoptique bietet Sugartrends neben der Optimierung der Plattform für Suchmaschinen, Online-Marketing und Check-out-Abwicklung keine Händlerservices wie Produktfotografie oder individualisiertes Verpackungsmaterial. Auch eine shopübergreifende, aber dennoch persönliche Stilberatung für Plattformbesucher ist bei Sugartrends noch kein Thema.

Der Marktplatzbetreiber Kleidoo aus Hamburg wiederum, der sich insbesondere auf die hochwertige Produktfotografie für Boutiquen spezialisiert hatte, ist seit geraumer Zeit nicht mehr erreichbar. Nicht zuletzt wird dadurch auch die große Herausforderung für Sugartrends deutlich: der Spagat zwischen weitestgehend selbst verwalteten E-Commerce-Prozessen (insbesondere Produktfotografie, Versand) und ein ästhetisch möglichst einheitlicher Auftritt als Online-Marktplatz für Schmuck, Mode- und Geschenkartikel.