Die am Qualitätsroutenmodell orientierte Quartiersinitiative „Nürnberger Meisterhändler“ ist ein frühes Beispiel für ein visuell anspruchsvolles Online-Schaufenster. Ende 2012, als die Website online ging, gab es im City-Marketing hierzulande nur wenige Online-Ansätze, die wirklich hervorstachen.

Ein wahres Bündnis aus Initiativpartnern machten die „Nürnberger Meisterhändler“ möglich, darunter der Gewerbeverein Erlebnis Nürnberg e. V., die CIMA Beratung + Management GmbH als Kommunalberaterin des Citymanagements Nördliche Altstadt, der Handelsverband Bayern (HBE) und die Congress- und Tourismuszentrale Nürnberg.

Mittelaltermarkt, verkaufsoffener Sonntag oder die City-Gutscheinkarte sind zwar nach wie vor die Offline-Blockbuster der lokalen Einzelhandelsförderung, aber die Nürnberger Initiative gilt noch heute bundesweit als Paradebeispiel im Online-Bereich. Seien es „Münchens erste Häuser“ oder die „Stuttgarter Traditionsgeschäfte“ – sie alle tragen ein Stück Nürnberger Meisterhändler in sich.

Hinter der Initiative verbirgt sich ein Prädikat für den Fachhandel der Nördlichen Altstadt von Nürnberg. Damit wird das Online-Schaufenster, das sich nicht nur sprachlich, sondern auch ideell an den „Nürnberger Meistersingern“ im gelungenen Spagat zwischen Tradition und Moderne orientiert, zum Qualitätsmerkmal. Denn ein Meisterhändler muss hohe Qualitätskriterien erfüllen, um im Online-Schaufenster präsent zu sein – seien es Serviceleistungen, Originalität oder die Ladengestaltung.

Die mittlerweile 18 Titelträger profitieren von einem umfangreichen Marketingpaket. Dazu gehören eine öffentlich beworbene „Meisterroute“, die Einbettung in touristische Broschüren und die professionelle Darstellung des Geschäfts und deren Inhaber auf der Website. Zu den Meisterhändlern zählen unter anderem Delikatessläden, ein Hutmacher-Geschäft, eine Galerie, ein Herrenausstatter und eine Messerschleiferei.

Der wichtigste Faktor der Initiative aber ist der Anreiz für Betriebe, sich stetig zu verbessern und sich selbst immer wieder hohen Qualitätskriterien zu unterwerfen. Dies gilt allerdings selbstredend auch für die Plattform selbst. Als statische Website ohne dynamische Inhalte oder begleitende Social-Media-Kommunikation wird sie heute ihrem eigentlichen Anspruch nicht mehr gerecht. Hier sind die Händler gefragt, aus einem visuell und konzeptionell soliden Fundament einen online-digitalen Erfahrungsraum des lokalen Fachhandels zu machen.