Mit dem Blog „Leben in der Löwenstadt – Braunschweig bloggt“ verfolgt die Braunschweig Stadtmarketing GmbH das Ziel, die Löwenstadt als Einkaufs- und Erlebnisstadt zu positionieren. In der Kategorie „Kaufen“ werden inhabergeführte Geschäfte und Start-ups der Braunschweiger Innenstadt in kurzweiligen und persönlichen Geschichten vorgestellt. Das gesamte Angebot der Innenstadt inklusive gastronomischer und kultureller Einrichtungen soll aufgenommen werden.

Auf der Website selbst verzichtet man weitestgehend auf allgemeine Angaben zu den portraitierten Geschäften. Adresse und Öffnungszeiten sind allenfalls als Text am Ende eines Artikels notiert. Die „Story“ und ansprechende Bilder stehen im Vordergrund. Natürlich werden in den Artikeln die Webseiten der Händler, Dienstleister oder Produzenten verlinkt. Neben historischen Bezügen stehen anlassbezogene News aus der lokalen Shopping-Welt und Einkaufstipps im Vordergrund der Kategorie „Kaufen“. Wie üblich können die Beiträge per RSS-Feed abonniert werden. Eine Newsletter-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen steht alternativ zur Verfügung.

Bewertung durch LocalCommerce.info

Gelungene Umsetzung

Der visuell ansprechende Löwenstadt-Blog ist mit einer überschaubaren Anzahl an Kategorien nicht zu überladen wie man es oft von Blogs kennt. Neben „Kaufen“ werden die Artikel in vier weiteren Hauptkategorien abgelegt: Hingehen, Essen, Unterwegs und „Gut zu wissen“. Auf Anglizismen wurde also verzichtet. Veranstaltungstipps werden tagesaktuell über den städtischen Veranstaltungskalender eingelesen. Somit bleibt der Blog weitestgehend auf die „Geschichten“ aus der Löwenstadt fokussiert.

Optimierungsbedarf

Zur Reichweite des Blogs werden keine Angaben gemacht. Das Kommentaraufkommen ist niedrig bis kaum wahrnehmbar. Rückschlüsse auf die Relevanz der Publikationsplattform lässt dies freilich nicht zu. Einen Großteil der Aufmerksamkeit für die Beiträge dürfte man durch die Verlinkung auf der sehr lebendigen Facebook-Präsenz des Stadtmarketings erzeugen. Diese umfasst immerhin über 26.500 Abonnenten.

Eine Verlinkung zur Facebook-Präsenz oder gar zum Twitter-Account findet aus dem Blog heraus nicht statt. Lediglich können die Leser selbst die Artikel in den einschlägigen sozialen Netzwerken „sharen“. Verknüpfungen zu bildgetriebenen Social-Media-Plattformen wie Instagram wurden ebenfalls nicht gesetzt, obwohl das Stadtmarketing auch hier unterwegs ist.

Mit den teils anspruchsvollen Texten spricht man eine relativ spitze Zielgruppe an. Die Veröffentlichungsfrequenz in der Kategorie „Kaufen“ könnte höher sein. Allerdings macht dies auch die Schwierigkeit des erzählerischen Formats deutlich: Man kann nicht jeden Tag inhaltlich „in die Tiefe gehen“.

Fazit

Bereits seit 2014 wird der Blog von engagierten Autorinnen befüllt – tatsächlich besteht die Redaktion derzeit nur aus Frauen. Das prägt natürlich auch die Beiträge. Der Braunschweiger Fußball etwa – um ein Männerinteressensklischee aufzugreifen – findet bei „Braunschweig bloggt“ quasi gar nicht statt. Und das, obwohl der lokale Club derzeit Anwärter für den Aufstieg in die Bundesliga ist.

Dennoch: Der Stadt-Blog als erzählerisches Format eines Online-Schaufensters könnte in dieser publizistischen Form tatsächlich einen festen Platz zwischen Ausgeh-Magazinen, Online-Tageszeitungen und unabhängigen Stadtbloggern erobern. Vorausgesetzt ihm gehen nicht die Themen aus.