Der regionale Online-Marktplatz „hierbeimir“ wird von der Vaduzer Medienhaus AG betrieben, die auch die Tageszeitung „Liechtensteiner Vaterland“ verlegt. Die bisher rund 100 Teilnehmer des grenzüberschreitenden Marktplatzes rekrutieren sich aus Liechtenstein und dem schweizseitigen Rheintal.

„hierbeimir“ ist eine der wenigen Verlagsinitiativen, die auf den Betrieb eines vollwertigen „Multi-Vendor Online-Shops“ setzen. Als Infrastrukturgeber und Betreiber übernimmt das Medienhaus hierbei die Zahlungsabwicklung und stellt für die regionale Direktlieferung einen Kurier. Schulungen sollen die Händler an die Plattform heranführen.

Der Online-Marktplatz, der bereits im März 2016 in einem Testbetrieb gestartet ist, umfasste im Dezember 2017 rund 1.200 verfügbare Produkte, ein Jahr später waren es ca. 1.900. Das ist deutlich zu wenig, um wirklich online-lokale Relevanz zu erzeugen. Kaum ein Marktplatzbeschicker bietet mehr als 50 Produkte an.

Die werbliche Ansprache ist ansprechend und professionell. Sie changiert ausgewogen zwischen „Lokales erleben“ und „Heimatidylle online“, ohne allzu strapaziert die „Kauft-lokal“-Rhetorik zu bemühen.

Fazit: Viele „hierbeimir“-Händler und -Dienstleister müssten zu mehr Qualität bei der Wahl des Porträtfotos oder bei der Erstellung der Produktdaten angehalten werden. Außerdem ist der Mangel an Anbindung von elektronischen Warenwirtschaftssystemen oder Großdatenbanken offensichtlich. Nur so gelänge es, das Sortiment in die Breite zu entwickeln und damit den Marktplatz kundenseitig attraktiv zu machen und wirtschaftlich zu betreiben. Verlage können hier meist leider nicht auf privat-öffentliche Kooperationen oder Förderungen bauen, um etwa einen „Kümmerer 2.0“ über die Stadtmarketingorganisation oder das Citymanagement zumindest teilzufinanzieren.