Die Minden Marketing GmbH hat sich die Vernetzung des digitalen und realen Raums auf die Fahnen geschrieben. Unter dem Schlagwort „Digitales Minden“ fördert, entwickelt und betreut die Marketinggesellschaft der nordrhein-westfälischen Mittelstadt unterschiedliche Online-Maßnahmen und digitale Infrastrukturen. Die Aufwertung der touristischen Destination steht dabei im Vordergrund.

Zu den Maßnahmen zählen insbesondere QR-Codes für das Mindener Stadtpflaster, die bereits im Sommer 2013 gelegt und seither als Kommunikations- und Informationsschnittstelle für Touristen optimiert und erweitert wurden. Hinzu kam im März 2015 der Startschuss für den Ausbau des kostenfreien WLAN-Netzes, das nun nahezu flächendeckend in der Innenstadt zugänglich ist und für das 2018 10 Millionen Kundensitzungen gezählt wurden. Im Frühjahr 2016 lancierte man ein lokales Online-Schaufenster, die Minden-App und die sog. „Minden Beacon Mile“. Selbst eine interaktive Brunnensteuerung hat man sich ausgedacht und schlägt so einmal mehr die Brücke zwischen Online- und Offline-Erleben.

Die Mindener Stadtmarketingverantwortlichen gelten mit den vorangetriebenen digitalen Initiativen als Vorreiter und haben für ihr Engagement auch den Sparkassen Tourismuspreis in der Kategorie „Innovation“ erhalten (siehe Video).

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Marktplatzmodell noch unausgereift

Das lokale Online-Schaufenster kommt ohne Reservierungs- und Shopfunktionalität daher und wird auf Basis einer Lösung der Marktplatz Digital GmbH betrieben. Aus fachlicher Sicht besteht hier insbesondere im Frontend Verbesserungsbedarf. Teilweise funktionieren Links wie „zum Shop“ auf den Produktseiten nicht mehr. Die Ladezeit ist sehr lange.

Mit derzeit (Stand: Feb. 2019) lediglich rund 140 Artikeln – davon ein Großteil von der Minden Marketing GmbH selbst eingestellte Produkte – und nur sechs aktiven Anbietern darf zumindest das auf verfügbare Produkte fokussierte Marktplatz-Vorhaben in Minden als unzureichend bezeichnet werden. Hier wäre Abschalten wohl eher angebracht. Denn auf die zweifelsohne guten Ansätze bei der Aufwertung des öffentlichen Raums durch Digitaltechnologie färbt der lokale Online-Marktplatz, der de facto nur ein Online-Schaufenster ist, negativ ab.